Der Gewinn aus den vier Wänden

Autor:     Tags:      erstellt am:  25. April 2013  |  keine Kommentare


25. April 2013


Der Traum vom Eigenheim
Noch immer steht er für die meisten Menschen ganz oben auf der Liste. So auch für das Rentnerehepaar Mayer. Vor 30 Jahren unmittelbar nach ihrer Heirat entschlossen sie sich zum Bau ihres Traumhauses. Damals waren beide noch voll berufstätig und verdienten nicht schlecht. Der Gedanke, durch die Mietersparnis im Alter für die Pension vorzusorgen, erschien ihnen einleuchtend. Heute kommen regelmäßig Kinder und Enkelkinder zu Besuch und verbringen gerne hier ihre Zeit. Die Möglichkeit den eigenen Kindern, während ihres Besuches, einen Platz zum Schlafen bieten zu können, ist eine Lebensqualität, die das Ehepaar nicht mehr missen möchte. Außerdem ist ihnen das herzliche Verhältnis zu ihren Enkelkindern bereits sehr ans Herz gewachsen.

Doch wer mietfrei in der eigenen Immobilie wohnt, ist nicht automatisch frei von finanziellen Sorgen. Der laufende Unterhalt des großen Hauses verschlingt viel Geld und für eine zukünftige Pflege, sollte sie denn einmal notwendig werden, bleibt bereits jetzt nicht mehr viel übrig. Das Haus zu verkaufen scheint daher für das Ehepaar Mayer in naher Zukunft als der einzig mögliche Ausweg. Gut geht es ihnen damit nicht.

Investition in Immobilien
Immobilienexperten kennen diese Situation. Sie unterscheiden bei Immobilieninvestitionen in den Erwerb für die Eigennutzung oder in solchem, der der Vermietung dient. „Grundsätzlich ist der Erwerb von Immobilien nur Menschen zu empfehlen, die über ausreichend Eigenkapital verfügen.“ Der Experte für Immobilieninvestitionen hält kurz inne, um dann mit Bedacht fortzufahren: „Ein Haus für den Eigenerwerb ist in vielerlei Hinsicht schwierig. Zuerst einmal wird meist nicht hinterfragt, ob der Zeitpunkt für einen Erwerb gerade günstig sei.“ Oft würde dann ein Objekt überteuert angeschafft, welches nach Jahren auch in renoviertem Zustand, gerade mal den Anschaffungspreis wert ist. Denn: „Der tatsächliche Wert einer Immobilie ist immer der Preis, den der Käufer dafür zahlt.“ Und diese leidvolle Erfahrung machen Hausbesitzer immer wieder.

Gewinn steckt in der Immobilie
Gerade wenn die Immobilie zur Eigennutzung angeschafft wurde, um im Alter Miete zu sparen. Hier werden meist nicht nur die hohen Erhaltungskosten unterschätzt, sondern auch die Tatsache übersehen, dass der gesamte Gewinn, der mit dieser Immobilie erwirtschaftet wurde, tatsächlich in dem Haus selbst steckt. Um diesen in Bares umzuwandeln, bleibt meist nur noch der Verkauf. Dabei spielen sich teilweise menschliche Tragödien ab, wenn ein Haus aus Not veräußert wird und der Erlös gerade mal die offene Hypothek decken kann. „Man kann leider nie wirklich voraussagen, wie sich der Markt entwickelt!“, schließt der Experte das Gespräch und legt in Erinnerungen versunken seine Stirn in Falten.

Die Rente aus den eigenen vier Wänden
Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, zu Lebzeiten über seinen Gewinn zu verfügen und gleichzeitig das geliebte Eigenheim zu behalten. Die Bezeichnung dafür nennt sich „Reverse Mortgage“. Zu deutsch: „Umkehrhypothek“ oder auch „Immobilienrente“.

Der Hausbesitzer behält dabei das Eigentum und ein lebenslanges Wohnrecht an seiner Immobilie. Diese dient andererseits, in Form einer verbrieften Grundschuld, einem Kreditvertrag als Sicherheit, welcher dann als Einmalerlag oder in monatlichen Raten, als „Rente“, an den Hauseigentümer ausgezahlt wird. Zinsen sowie Tilgung dafür werden gestundet. Auf diese Art und Weise kann ein beachtliches monatliches Zusatzeinkommen lukriert werden, das eine finanzielle Sicherheit darstellt oder auch einfach nur den Lebensabend zusätzlich verschönert.

Das Ehepaar Mayer begrüßt uns mit strahlenden Augen. Sie haben sich gerade für die Immobilienrente entschieden. Damit wurde das drohende Damoklesschwert der etwaigen geldintensiven Pflege gebannt. „Wir sind so glücklich!“, strahlt Frau Mayer. „Gerade wenn man älter wird, ist eine existenzielle Bedrohung noch viel erschreckender! Aber jetzt brauchen wir uns wirklich keine Sorgen mehr zu machen. Und dabei hat alles so einfach funktioniert!“

Auf die Frage, ob ihr diese Entscheidung denn überhaupt leicht gefallen sei, antwortet sie mit einem gelassenen Lächeln: „Ach wissen Sie! Am Ende seines Lebensweges kann man sich doch eh nichts mehr mitnehmen …“

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Über den Autor


Staatlich geprüfter Versicherungsmakler, geprüfter und zertifizierter Risikomanager, ausgebildeter Gefährdungsanalyst (HACCP), Anwender der Engpasskonzentrierten Strategie nach Prof. Wolfgang Mewes, Conference-Speaker. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist das strategische Risiko- und Versicherungsmanagement von mittelständischen und internationalen Unternehmen.